Tag 8: Lasst uns einen Roadtrip durch die Westfjorde machen

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Lasst uns einen Roadtrip durch die Westfjorde machen - oder - oh nein, noch ein Fjord - oder - nicht schon wieder eine Schotterstraße

An Tag 8 unserer Reise waren wir wirklich tiefenentspannt. Beste Voraussetzungen also, um die über 500 km lange, 9 stündige Route durch die Westfjorde zu fahren. Da wir entlang dieser Strecke im Voraus keine geeignete Unterkunft gefunden hatten, war das die einzige Möglichkeit, um diese Ecke von Island zu erkunden. - Wir haben im Nachhinein auch herausgefunden, warum wir keine Unterkunft finden konnten => es gibt ganz einfach nix! 😆

Unsere Regeln für den Trip:

  • Den Tank niemals leer werden lassen
  • Wir stellen uns einen strengen Timer: alle 2h wird Fahrer:in gewechselt!
  • Wir halten Abstand zu verrückten anderen Autofahrer:innen, die beinhart durchgängig in der Mitte der Fahrbahn fahren
  • Wir versuchen bei steilen „Klippen” einfach locker zu bleiben
  • Wir sind allzeit bereit für diverse Stopps, um Fotos zu machen

So haben wir es dann auch gemacht und dabei haben wir wirklich viel gesehen und erlebt… Zum Beispiel, wie Tunnel auf isländisch so geht: „Jo sand denn de überhaupst narrisch? Der is ja einspurig! MIT Gegenverkehr!… I mach das mal so, wie der vor mir!“ Oder, dass sich die Straße manchmal schlagartig verändern kann — gerade noch eine Ring-Road-artige Straße kann kurzzeitig zu einer gefühlten F-Road werden, und somit sehr holprig.

💡 Infos für Gscheidhaferl… 🤓

Das Straßensystem in Island

Es gibt folgende Kategorien:

  • Hauptstraße: Teil des grundlegenden Transportsystems und dienen der überregionalen Verbindung der urbanen Gebiete.
  • Nebenstraße: Verbinden Hauptstraßen untereinander oder binden besondere Stätten wie z.B. Flughäfen an.
  • Lokale Einfallstraße: Verbindung zu einzelnen Höfen, Kirchen oder ähnlich.
  • Hautpstraße im Hochland: Es gibt nur vier davon, die Nummer trägt ein F Prefix, größtenteils unbefestigt, Brücken über Flüsse existieren nicht. Nicht jedermanns Sache. ⚠
  • Hochlandstraße: Alles andere… tendenziell Finger weg. ☣️

Random Facts

  • Das Straßennetz in Island ist nicht durchgängig asphaltiert.
  • Dörfer mit mehr als 100 Einwohner gelten bereits als „urban”.
  • Eine Leitplanke (🇦🇹: Leitschiene) existiert fast nie und das Bankett ist oft gruselig hoch.
  • Die Nummer ergibt sich aus der Lage auf der Insel.
  • Generell gilt: Je länger die Straßennummer desto abenteuerlicher; steht ein F davor, dann wird’s besonders abenteuerlich.

Da wir bei unserer whale watching Tour sehr aufmerksam waren, haben wir es hier gleich ganz selbst ständig geschafft ein Exemplar zu identifizieren. Eva so ganz unbeeindruckt und cool vom Rücksitz: „He… i hab grad an Wal gseng”… und wir haben ihn alle gefunden er hat einige Fontänen in die Luft gepustet! Aber gerochen haben wir immer noch nix!

Die Fahrt hat sich wirklich gelohnt. Auch, wenn es anstrengend war - es hat auch wirklich Spaß gemacht. In der letzten Fahrstunde waren wir letztlich dann zwar nicht mehr ganz so begeistert vom drölften Fjord oder von der drölften Schotterstraße, aber wir sind gesund und munter bei unserem Hostel angekommen. Dort haben wir polnische 🇵🇱 Mitreisende getroffen die ihre Fertignudeln anbrennen ließen … und wir haben den trüben Hot Pot mit einem tschechischen 🇨🇿 Reisebus geteilt… Es war ein notwendiger Zwischenstopp im Hostel, denn bis nach Mývatn hätten wir es nicht mehr geschafft. Grundsätzlich war auch alles ok mit dem Hostel (sauber, alles da was man braucht), aber wir haben uns auch alle auf unsere nächste Unterkunft gefreut!

💡 Infos für Gscheidhaferl… 🤓
  • Polen 🇵🇱 bilden in Island 🇮🇸 die größte Gruppe von Einwanderern bzw. ethnische Minderheit
  • Diese Zuwanderung ist zurückzuführen auf die Öffnung des isländischen Arbeitsmarktes fr Bürger:innen der EU (2006) bzw. dem Beitritt Polens zum Schengenraum (2007)
  • Die polnische Bevölkerung is endogam geprägt — also es wird die polnische Kultur gepflegt. Steff hat gleich mal einen polnischen Supermarkt ausgecheckt! Es werden nicht nur originale polnische Produkte verkauft, sondern es wird auch Polnisch gesprochen - da hat er gleich seine special „Język polski - Skills“ (ja! Karin hat hier copy-paste gemacht, weil sie es nicht schreiben kann! 😆) ausgepackt und sich ein Prince Polo gekauft.
  • Mit dieser Einwanderung ging auch ein Anstieg der römisch-katholischen Kirche auf 4 Prozent einher, denn die isländische Staatskirche ist evangelisch-lutherisch.