Eine kleine Geburtstagsreise nach Bratislava
Was macht man, wenn er Geburtstag hat, sie aber für ein Arbeitstreffen in Wien ist und man eigentlich gemeinsam, am liebsten bei einem Ausflug feiern möchte? - Ganz einfach Steff gabelt Karin in Wien auf, befreit sie von den klassischen Weana Grantlern und es geht ab nach Bratislava! - Juhuuu…
Der Tag davor
Steff ist super happy, weil er erfolgreich seine Bienen 🐝 umgezogen hat und cruist um ca. 14:35 Uhr in München Hauptbahnhof los, damit er mit Karin um ca. 19:35 Uhr am Hauptbahnhof in Wien noch was speisen kann. 🇦🇹
Karin feiert zuerst noch das geniale Frühstück und ihr Lieblingszimmer (da waren wir auch schon mal gemeinsam!) im SDG-Hotel (Boutiquehotel Stadthalle) in Wien. Achtung Schleichwerbung - Na im ernst! - Wenn ihr mal a coole Unterkunft in Wien braucht - des is the place to be! - De haben ernsthaft auch Bienen am Dach! 🐝
Danach erledigt Karin noch ihr Arbeitstreffen und spaziert gemütlich zum Hauptbahnhof, weil sie noch ca. 1h hat, bis Steff ankommen wird…. ABER Moment… warum steht der eigentlich um 19:00 Uhr immer noch in Passau???? 😠 - Wieso steht der eigentlich überhaupt in Passau, da soll er doch gar nicht sein!
Jou… Karin ist ein voller Zug-Fan - ja in Österreich 🇦🇹 fahren die Züge für gewöhnlich recht pünktlich ab und - ja es gibt sogar WLAN, das im Zug funktioniert - außer am Deutschen Eck - versteht sich!… Was will man denn mehr… Bei Steff sieht das a gaaaaanz gloans bissei anders aus! Aber irgendwie zieht er diese totalen Zug-Fuck-ups magisch an. Meistens kommt nach 1h im Zug eine Nachricht: „Ich hasse Zug fahren! I fahr nie wieder mitm Zug!” So auch dieses Mal! - Aber klar - Es war ja wieder mal… - eine BEHÖRDLICH ANGEORDNETE SPERRUNG - der Zug fährt nicht über Salzburg sondern über Passau, wo er dann gemütlich mal 2 STUNDEN herumsteht! 🤬
Die gute Nachricht: der Anschlusszug von Wien nach Bratislava hat genau dasselbe Problem! 🤣 Jackpot! Im Ernst, das war unser Glück, denn Steff hatte dann statt einer geplanten Stunde original 2 Minuten zum Umsteigen. ABER es ist sich alles wunderbar ausgegangen! Karin hat die Zeit am Hauptbahnhof in Wien (den hasst sie eigentlich, weil er so unübersichtlich und fett und so verdammt viele unnötige Gschäftln hat) sinnvoll genutzt! Bewaffnet mit 4 vier VIER unterschiedlichen Leberkas-Semmeln vom legendären Leberkas-Pepi, Bier, Chips der Hölle und Utensilien für’s Frühstück steht sie am Bahnsteig und lotst Steff anschließend zum Anschlusszug! GESCHAFFT! 💗
Nach einer guten Stunde kommen wir in Bratislava 🇸🇰 an und kapieren, dass wir insgesamt doch nur eine Stunde später als geplant unser Ziel erreicht haben und sind total happy. Wir spazieren quer durch die Altstadt durch die heilige Partyhölle 🎉 (oida schwed - da gings ja richtig ab!) - Aber total cool irgendwie, so viele gut gelaunte - zugegeben möglicherweise durch irgendwelche lustigen Mittel berauschten 🚬 - Leute! Und so viele die draußen unterwegs sind! - NICE! Aber… nach der leicht anstrengenden Anreise, sind wir zwei Knaller einfach nur noch froh, dass wir ins Bett fallen dürfen. 💤
Funfact zur Unterkunft: Wie geil sind die denn bitte? Do siagt ma im Stiagnhaus ernsthaft drei verschiedene Farben an der Wand, weil sie immer wieder drüber gstrichn haben und sich nicht mal die Mühe gemacht haben, dass sie die Tropfen oder die Spuren wo de Farb einfach runtergronnen is wegmachen… Aber unser Zimmer is echt fein!
Bratislava (🇩🇪 Pressburg): Hautpstadt der Slowakei 🇸🇰
- ♁ 48° 9′ N, 17° 7′ O,
- ca. 477.000 Einwohner:innen,
- 367,6 km2,
- und nur 55 km Luftlinie bis nach Wien. Abgesehen vom Vatikan bzw. Rom sind das die beiden europäischen Hauptstädte mit der geringsten Entfernung voneinander.
Dieses Mal hatten wir keinen speziellen Plan was wir hier so ansehen wollen. Vielmehr wollten wir die Stadt einfach auf uns wirken lassen und schauen, was es so zu erkunden gibt! Einziger Fixpunkt: Ein Geburtstagsbraten für Steff!
Bratislavský hrad
He schau mal ausm Fenster! Do is ja gleich de fette Burg! 🏰
Jo eigentlich eh kloa, dass wir damit angefangen haben! - gleich ums Eck befindet sich die Bratislavský hrad. Die Burg liegt am Burgberg (85 m) am linken Donauufer. Von dort aus hat man einen tollen Blick über weite Teile der Stadt. Zum Beispiel sieht man auf die SNP-Brücke. Das ist eine ultrafette, anscheinend asymmetrische Seilbrücke. Aber, ganz ehrlich, die Brücke ist schon richtig cool. Verständlich, dass sie zum Bauwerk des Jahrhunderts erklärt wurde. Immerhin ist sie die erste ihrer Art in der Slowakei und die zweite in der ganzen Welt.
(Quelle: https://slovakia.travel/de/die-snp-bruecke-in-bratislava )
Nachdem wir oben einer Spezial-Reisetruppe des Typs Krampfadergeschwader entflohen sind, haben wir die Aussicht rundherum genossen. Wenn man dann auf die andere Seite der Burg stapft, dann sieht man auf einem anderen Hügel eine Säule mit an Mannschgerl oben drauf. - Schaut spannend aus! - Do gemma hin! 😉
Wir haben uns dann schon gewundert, woher diese ganzen Hügel in Bratislava kommen. Tatsächlich gehören diese Hügel bereits zu den Karpaten !
Der Karpatenbogen umschließt die Ungarische Tiefebene von Norden und Osten und grenzt sie nach Nordmittel- und nach Osteuropa hin ab. Anteil an den Karpaten haben in erster Linie Polen, die Slowakei, die Ukraine und Rumänien sowie in geringen Teilen bzw. über die Ausläufer Österreich, Tschechien, Ungarn und Serbien.
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Karpaten
Der Gebirgszug der Karpaten beginnt im Stadtgebiet von Bratislava mit den Thebener Karpaten , dem südwestlichsten Abschnitt der Kleinen Karpaten (Malé Karpaty).
Den Weg zum „Mannschgerl on a stick” haben wir ganz mutig ohne großartig ein Navi zu benutzen gemacht. Is jo a vü cooler - des ko jo a nit so schwer sein, wenn man ständig des Ding sieht. Des war schon a guate Idee, weil so kommt man auch a bissl auf andere Wege - zum Beispiel vorbei an der Botschaft der Niederlanden 🇳🇱 und von Rumänien 🇷🇴 - Echt spannend diese Siedlungen auf den Hügeln. Recht eng und verwinkelt alles, manchmal wirkt es chaotisch, aber doch alles total schön und liebevoll gemacht mit kleinen Stiegen zwischendurch und vielen gerade schon blühenden Gärten! 🌸🌼
Kriegerdenkmal Slavín
Oben angekommen merken wir - Öha! des is goa nit so kloa des Mannschgerl - eigentlich is es a riesiges Trum sowjetischer Soldat der ein Hakenkreuz zertrampelt und auf einem Obelisk bzw. auf einem riesigen Friedhof/Massengrab/Kriegerdenkmal steht. In anderen Worten: Das Kriegerdenkmal bzw. der Friedhof Slavín wurde zu Ehren der im Zweiten Weltkrieg gefallenen sowjetischen Soldaten erbaut und zum 15. Jahrestag der Befreiung der Stadt (3. April 1960) der Öffentlichkeit übergeben.
- mittlerweile ist es ein nationales Kulturdenkmal
- es gibt eine Ehrentreppe
- es gibt einen Friedhof (6 Massengräber und 278 Einzelgräber) von fast 7.000 Sowjetsoldaten
- und dann ist da noch die fette Ehrenhalle mit Statuen, Inschriften, symbolischem Sarkophag
Bissl einschüchternd das ganze Ding. Aber es war schon total schön da oben, vor allem die Aussicht!
Auf zum Geburtstagsbraten!
Nach dieser Wanderung auf den westlichsten Hügeln der Karpaten machen wir uns natürlich auf die Suche nach einem geeigneten Beisl dafür. Die Idee vom Geburtstagssteff: Lass uns in die Brauerei gehen! Gesagt, getan! Wir spazieren dabei noch gemütlich an ein paar coolen Häusern und Fasaden und am Präsidentenpalast vorbei um dann hier zu landen: https://www.mestianskypivovar.sk/de/uber-brauerei-bierhaus-gasthaus-bratislava
Gute Wahl lieber Steff! Wir konnten uns kaum entscheiden welchen Braten wir hier als Geburtstagsspeiserei verzehren sollten. Der Kellner war aber super - Bei allem das wir gefragt haben war seine Antwort mit leuchtenden Augen: „Oh yes! This is a good choice - it is also my favorite!” Natürlich haben wir ihm dann auch vertraut, als es um die Auswahl des Bieres ging… Und so schaute das Ganze dann aus:
Boah Leitl… des war echt sauguat! Mia kinnan verstehn, dass dem seine Augen so gleicht homb! Wohl gesättigt und naja… doch a wengal beschwippst vom 6%-igen „Apa” Bier gegen den Durscht gings dann - passend zu unserem Zustand - zur Blauen Kirche Kostol svätej Alžbety und am Weg dorthin erlebt Karin aber noch ihre blauen Wunder! In Bratislava gibt es ganz viele kleine Gschäfterl, des fällt richtig auf. Offenbar wird hier noch ganz viel Wert auf traditionelles Handwerk gelegt! Wir hüpfen in genau so ein kleines Gschäfterl; ein Bäcker, wo wir hinter der kleinen Theke einen Holzofen sehen, der mit jeder Menge süßer und brotiger Köstlichkeiten bedingst wird. Das muss natürlich unsere Nachspeise werden - so geil wie das hier riecht!
Karin staunte dann nicht schlecht, als Steff, der si sonst eigentlich so goar ned drum reißt irgendwo zu bestellen, plötzlich das Wort ergreift und zwei Weckerl und a Zimtschleife bestellt! - Wohlgemerkt eine etwas sinnlose Mischung aus Satzfetzen in Slowakisch 🇸🇰 - ähm - Tschechisch 🇨🇿 - ähm - Polnisch 🇵🇱! Und es hat sogar funktioniert! Karin war echt begeistert, als er dann auch noch eine „kleine Reklamation” gemanaged hat. Die Verkäuferin hat nämlich vergessen die Zimtschnecke einzupacken…
Nach der blauen Kirche kündigt Karin noch einen großartigen Park an, wo es ein weiteres cooles Denkmal gibt. Wir haben ihn gefunden… aber es war fast a bissl lustig wie - naja - ungroßartig der Park war. ABER wir haben einen Specht beobachtet wie er so spechtlt und Karin hat bei einem kurzen Powernap ihren Damenspitz (🇩🇪: leicht beschwippst) ausgschlafen! Danach hat Steff die Reiseleitung übernommen. He do is jo a Klo!
Wir machen uns also auf den Weg zum Hlavné námestie zum Hauptplatz in Bratislava. Der is echt sehenswert! Ziemlich groß, total einladend, viele Bankl, viele Bäume, lustige Skulpturen, Kaffeeheisln, des Goldene Dachl… - Moment! Mia samma doch ned in Innsbruck - Ah des sind a bunte Schindeln! Weils so schön ist, verweilen wir hier a bissl und gönnen uns den drölften Kaffee für heute! ☕🤣
Da wir gerade eh so viele Fotos machen, kann Karin auch gleich ein „Portrait-Foto” für die Krankenkasse von Steff machen! - Das haben wir seit 2 Monaten ja immer wieder vergessen - hehe (es ist nicht das Foto mit der Kaffeetasse 🤣).
Den Abend lassen wir dann noch gemütlich in unserer Bude ausklingen bei Bier, Film, und Spaghetti Cacio e Pepe - die Mutter der römischen Pasta und unser neues Lieblingsgericht für unkompliziertes Kochen auf Reisen! Leider gibt’s kein Foto, weil wir gleich alles verspeist hatten. 😋
Spaghetti Cacio e Pepe
Zutaten: Spaghetti, Pecorino (Parmesan geht auch super), Pfeffer, Wasser, Salz und Pfeffer => das ist der erste Grund, warum wir das Rezept feiern! Des Zeig kriagst überall!
Zubereitung: Nudeln kochen, Käse reiben, gemahlenen Pfeffer anrösten, bei mittlerer Hitze und mit Nudelwassen löschen, Käse mit Nudelwasser mischen, damit es cremig wird, Nudeln mit Pfeffergemisch und Käsegemisch vermengen - e Basta!
Supersimpel und superlecker! So lieben wir das!
…und am Sonntag?
Erstmal ausschlafen und Kaffee-trinken! Danach packen wir unsere 7 Zwetschken (mit „k”!) zam und erkunden das Gebiet südlich der Donau. Das heißt wir spazieren einmal über die Seilbrücke - puhhhh de hat ganz schön gewackelt, aber ziemlich cool dass es eine eigene Ebene für Fußgänger gibt! 🚶
Auf der anderen Seite angekommen genießen wir noch die Zeit in einem der vielen Parks, direkt an der Donau, wo wir auch checken, wo wohl die ganzen Touri-Bilder der Burg gemacht werden. Natürlich hamma mia auch a paar gemacht… Mit super schönem Vordergrund! 😊
Und dann spazieren wir zum Bahnhof in Bratislava-Petržalka - wir haben nämlich am Freitag schon kapiert, dass der für uns gar ned so deppert wär, weil auf dem Weg zum Hauptbahnhof im Norden umrundet der Zug die Stadt einmal und uns bringts eigentlich gar nix! Wir nutzen die Zugfahrt natürlich sinnvoll, um unseren Blog zu füttern… macht wirklich a bissl Spaß!
Übrigens: Möglicherweise hat der Zug gespürt, dass der Steff an Bord ist!
Nachtrag von Steff
Es war definitiv so, dass der Zug gespürt hat, dass ich mitfahre. 😅 Nachdem ich aufgrund der Verspätung in Salzburg den nächstspäteren Zug Richtung München nehmen musste, musste ich in Traunstein wegen eines Schienenbruchs gleich wieder aussteigen. Spontan ging es dann über Mühldorf am Inn nach Markt Schwaben, wo ich dann in meiner Not einen Griechen 🇬🇷 für ein schnelles Abendessen aufgesucht hatte. Das Restaurant war schon ziemlich geil…
TODO: Fix Bilder {{< fig src=„IMG_20240317_204910.jpg” >}} {{< fig src=„IMG_20240317_205225.jpg” >}}
Mit der S- und U-Bahn war ich denn letzten Endes um 2230 Uhr zu Hause anstatt wie angedacht um 1900 Uhr. 😠 Sänk you for träveling wis Deutsche Bahn!
Fairerweise muss man sagen, dass die ÖBB auch nicht besser war. Von drei Vorfällen gingen zwei aufs Konto der ÖBB. 🎉 Dieses Wochende gab es das volle Programm:
- Behördliche Streckensperrung
- Türstörung; von nun an wurden Bahnhöfe entsprechend anders angefahren, dass die gegenüberliegende Seite zum Ein-/Aussteigen benutzt werden kann
- Schienenbruch mit vorzeitiger Wendung